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Wahre Jahre - 15 Jahre In Extremo - Mein Eindruck

Sat 24 Jul – WAHRE JAHRE – 15 Jahre In Extremo

Tja, unerwarteter Weise war ich dieses Jahr dann doch noch auf einem Festival. Zwar kein großes, aber dennoch ein Festival. Zu verdanken habe ich diesen Umstand Aqualon, der zwei Karten geschenkt bekommen hatte und mich mitnahm. Vielen Dank nochmal an dieser Stelle!

Samstag

Nach einer 4-stündigen Anreise mit der Bahn stellten wir zunächst einmal fest, dass der Campingplatz sich weiter vom Bahnhof Stotternheim entfernt befand als gedacht, doch glücklicherweise fuhren kleine Shuttle-Busse gegen geringes Entgelt. Am Campingplatz schnell Bändchen geholt und Zelt auf dem vom Regen des Vortags gezeichneten (aber wieder trockenen) Gelände aufgebaut und nach einer kurzen Inspektion der Örtlichkeiten gleich den ersten Shuttle-Bus nach Erfurt erwischt.

Während der Fahrt wurden wir mit schlechten Witzen gut unterhalten und so verging die halbe Stunde(?) Fahrt nicht ganz so zäh. Endlich angekommen begutachteten wir das Festivalgelände und mussten sogleich feststellen, dass es im bayerischen Sinne kein Bier gab… und Radler mit Radeberger ist auch untrinkbar. Die Leute an den Ständen waren auch nicht die schnellsten und so vermieden wir den Rest des Festivals, Getränke von dort zu holen (die Becher waren allerdings cool), zumal auch noch knapp eingeschenkt wurde und Cola ständig zur Neige ging. Die Fressbuden kannten wir schon zu gut von anderen Festivals, der übliche Mampf mit schon 3 mal überklebten Preisschildchen.
Doch es gab ja auch noch den Mittelaltermarkt. Der passte gut zum Event, ich hätte gern ein paar derartige Einrichtungen innerhalb des Festivalgeländes gesehen! Dort einen Weizenbrotfladen mit Apfel- und Pflaumenmus bestreut mit Sesam verzehrt und dann ging es nach einem kurzen Abstecher zu einer Aussichtsplattform schon zum ersten Act.

Ohrenfeindt aus Hamburg waren ein netter Opener. Zu dem altbewährtem AC/DC-Sound (inklusive Stimme) mit deutschen Texten konnte man schön mit dem Kopf nicken, nichts Berauschendes, Innovatives, aber definitiv nicht schlecht.

Weiter ging es mit Pothead - Micha von In Ex ist laut eigener Aussage Fan der Band, und ich muss sagen, mir hat der Auftritt der Jungs aus Berlin/Seattle auch ziemlich gefallen und ich hör mir gerade auch ein paar Songs an (gibt MP3s kostenlos auf www.pothead.de). Wohl nicht jedermanns Sache und wohl auch nicht zu jedem Zeitpunkt hörbar.

Danach kamen Oomph!, über die ich nicht viele Worte verlieren möchte, da ich mit der Musik einfach nichts anfangen kann und sich für mich jeder Song gleich anhört, bevor dann schließlich…

In Extremo zum ersten Mal an diesem Wochenende die Bühne betraten. Die Setlist gibt's hier vom User Berny92. Wie man dieser entnehmen kann ging es los mit Raue See und gleich einer netten Pyro-Show, bei der sich ein großes Steuerrad drehte und dabei Funken ausspie. Allgemein war der ganze Auftritt - wie von In Ex gewohnt - mit Feuereffekten ausgeschmückt.
Die Highlights des Abends waren für mich als Fan der älteren Sachen die Stücke Hiemali Tempore, Ai Vis Lo Lop und Rotes Haar sowie mein absoluter Lieblingssong von In Ex: Villeman Og Magnhild.
Doch auch der Rest des Sets war meiner Ansicht nach gut gewählt, es sollte ja schließlich noch ein zweiter Tag mit einem zweiten Konzert kommen, doch dazu später.
Zu einem Song (ich weiß leider nicht mehr genau zu welchem) kam dann noch Conny Fuchs auf die Bühne (mit der ich sogar auf irgend einem Mittelaltermarkt schon ein paar Worte gewechselt hatte!) und spielte ihre Marktsackpfeife. Sie war ein Gründungsmitglied der Band aus der Mittelaltermarkt-Zeit.
Mehr als nur erwähnenswert war natürlich auch noch die Performance von Spielmann von Micha zusammen mit Götz Alsmann, die an diesem ersten Tag in meinen Augen leider nicht so gut geklappt hat; Micha hat einfach den Takt in der Klavierbegleitung nicht gefunden. Das hat wohl viele Fans nicht gestört oder sie haben es gar nicht gemerkt, aber für mich als Musik-Fanatiker war das schon sehr störend (dazu auch später nochmal mehr).
Von Robert Beckmann hab ich bei Poc Vecem leider nicht viel gehört, vielleicht wegen dem Fangesang um mich herum? Auch von "Deroline" habe ich nicht allzu viel mitbekommen - zur Erklärung: der Sänger von Oomph! kam zu Küss mich! als Frau verkleidet auf die Bühne um mitzusingen.
Ein perfekter Moment war aber natürlich, als passend zum Beginn von Vollmond selbiger aus den Wolken hervortrat.

Nochmal kurz zum Publikum bevor ich die Strapazen nach dem Konzert schildere: es war wirklich alles vertreten, vom 5-jährigen Pommesgabel schwingenden Kind auf den Schultern von Papa oder sogar Opa über schwarz gekleidete (bzw. zu 90% mit Festival-Shirt bekleidete) Goths oder Metal-Fans hin zu Narren, Rittern, Mägden und Burgfräuleins aus unserer mittelalterlichen Vergangenheit und sogar einfache Leute in "normaler" Kluft. Jung und alt zusammen am mit-grölen der wohlbekannten Texte.

Achso ja, die Rückfahrt zum Campingplatz… da hat sich wohl das Orga-Team ein wenig verkalkuliert. Ich weiß nicht wie lang es gedauert hat, bis alle, die direkt an der Zitadelle Petersberg gewartet hatten, zurücktransportiert wurden, aber wahrscheinlich hätte man sich in der Zeit noch zwei, drei Bierchen bei einer Aftershowparty genehmigen können. So war es vermutlich gedacht, denn zwei Busse im Pendelverkehr bei der langen Strecke zum Campingplatz reichten nicht aus um die wohl müden Camper alle in annehmbarer Zeit zurückzubringen. Deshalb entschieden wir uns dafür, langsam durch die Stadt zum Erfurter Bahnhof zu schlendern, genossen dort noch ein Nachtmahl bei McDonald's™ (wann kann man schon mal sagen, dass das günstig ist? ;-)) und warteten den Bus um 1 Uhr am Bahnhof ab, der dann glücklicherweise fast leer war.

Sonntag

Am zweiten Tag testete Aqualon erst einmal erfolgreich die Wassertemperatur des Alpstedter Sees, in dem sich schon ein paar andere Camper tummelten um den Schweiß der vergangenen Nacht loszuwerden. Die Schlange vor dem Essenszelt war zu lang und das Angebot zu spärlich, als dass es sich lohnen würde, also fuhren wir gleich mit dem ersten Shuttle, das angenehm leer war (wir mussten trotzdem stehen, aber immerhin konnten wir umfallen), in die Stadt.

Dort kehrten wir in der 'Kaffeemühle' ein, in der Hoffnung, noch Frühstück zu bekommen. Diese wurde jedoch prompt zunichte gemacht, also wurde daraus so eine Art Mittagessen (Aqualon aß Pangasius im Bierteig an Lauchgemüse, ich gebackene Apfelringe mit Obstkram, war sehr lecker!). Immerhin konnten wir dazu ein Bier wirklich genießen, es gab Maisel's Weiße aus Bayreuth! Dunkels Weizen gezischt und gezahlt. Jetzt hatten wir noch 5 Stunden bis Fiddler's Green auf die Bühne gehen sollten, also entschieden wir uns für eine Erkundungstour durch Erfurt. Kamera gezückt, die ich mangels Presseausweis oder sonstigen Schweinereien sowieso später in einem Schließfach am Bahnhof hinterlegen wollte, und los ging's.

Jedoch merkten wir schon relativ bald, dass unsere Beine die ganze Sache nicht mehr so ganz mitmachen wollten. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten (Krämerbrücke, Dom, das neogotische Rathaus) haben wir abgeklappert und uns das allgemeine Stadtbild ein wenig angesehen, sind dann aber doch wieder in einem Café gelandet ("Singerbier" schmeckt auch nicht! Mein Eistee dagegen war sehr gut), auf den Domstufen noch eine thüringer Bratwurst verdrückt und zu guter Letzt noch ein wenig in einem kleinen "Amphitheater" auf der Bastion Kilian der Zitadelle gedöst und dadurch auch den Anfang der Fiddlers verpasst, die ich jedoch schon einmal gesehen hatte, und das aus nächster Nähe, war also zu verkraften.

Fiddler's Green schufen wie gewohnt eine bombastische Stimmung mit ihrem Folk-Punk, der sowieso schon zum Abgehen motiviert, und dann noch dem Ausrufen von Circle Pits durch die Band.

Lustig fand ich auch Korpiklaani. Immer mal wieder einen Song nach ein paar Sekunden abgebrochen und einen anderen angefangen… die Jungs schienen wirklich ordentlich gebechert zu haben. Vor allem der Gitarrist, der nach dem letzten Trommelschlag immer noch ein paar Sekunden ein Gitarren-Riff wiederholte, schien völlig neben der Spur. Der Sound war leider ziemlich matschig, ich glaube nicht, dass das komplett am Zustand der Bandmitglieder lag.

Danach noch ein wenig warten und schon standen In Extremo das zweite Mal auf der Bühne. Den Opener Sieben Köche hörte ich zum ersten Mal komplett, überzeugt mich definitiv auch live nicht. Ebensowenig die anderen Songs des neuen Albums, insbesondere Flaschenpost oder In diesem Licht, bei denen ich wirklich nicht verstehen kann, warum er unbedingt wiederholt werden musste, wie auch bei Auf's Leben, es schien fast, als müsste man jetzt eine herzzerreißende Ballade erzwingen… Ansonsten war ich aber eigentlich mit dem Auftritt am Sonntag ganz zufrieden, mit Pavane und Herr Mannelig kam ich noch auf meine Kosten und Klassiker wie Wind und Omnia Sol Temperat lockerten die Wiederholungen doch ziemlich auf.

Was jedoch definitiv gefehlt hat waren Songs, die sonst nie gespielt werden. Ich bin jetzt kein Kenner von In Ex Setlists, aber wenn man die letzten Live-Alben betrachtet… wo waren Der Galgen oder Totus Floreo, was ist mit Werd ich am Galgen hochgezogen oder noch viel mehr In Extremo? Dass es an Specki lag, der mehr Stücke hätte auswendig lernen müssen, halte ich für unwahrscheinlich. Das Motto "Kein Blick zurück" kann auch nicht der Grund sein, sonst dürften sie ja gar keine älteren Songs mehr spielen. Wirklich schade…

Ein weiterer Kritikpunkt ist, und jetzt komme ich auf den ersten Tag zurück, dass auch am Sonntag die Performance von Spielmann mit Götz Alsmann nicht ganz geklappt hat. Besser als am Vortag erwischte Micha die Taktanfänge zwar, aber kurz vor Schluss kam er wieder draus und machte die wichtigsten Teile (die hohen Schreie "SPIEEELMAAANN!!!") für mich etwas zunichte (jetzt werde ich wahrscheinlich geflamed ;-)), das hätte man schon noch besser proben müssen.

Nach dem Konzert wurde es dann langsam dunkel (ja, es war fast zu hell beim Gig, die Pyroeffekte wirkten nicht so toll…) und wir schlenderten gemächlich zum Bahnhof, um erneut ein Mitternachtsmahl bei McDonald's™ zu verdrücken. Danach nur noch mit dem Bus zum Campingplatz und das Festival war für uns nach erholsamem Schlaf und einer schläfrigen Zugfahrt vorüber.

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